1,5-Grad-Grenze von Paris nach Lützerath: CO2-Budget für den Tagebau Garzweiler II
Pressemitteilung zur Veröffentlichung der Studie
Diese Studie untersucht ein auf Deutschland heruntergerechnetes Treibhausgasbudget, welches einer Beschränkung der globalen Erhitzung auf maximal 1,5°C mit einer Einhaltungswahrscheinlichkeit von 50 % entspricht. Dafür dürfen in Deutschland nur noch knapp 500 Millionen Tonnen Braunkohle ab Januar 2022 gefördert und verbrannt werden. Für den Tagebau Garzweiler II ergibt sich ein Restbudget von maximal 49 Millionen Tonnen Braunkohle für die Kohleverstromung und –veredelung, was CO2-Emissionen von 49 Millionen Tonnen entspricht. Ungefähr die Hälfte dieses Budgets ist bereits im Jahr 2022 verbrannt worden. Bei einer Fortführung der aktuellen Abbaugeschwindigkeit überschreitet der Tagebau bereits im nächsten Jahr die zulässige 1,5-Grad-Grenze, die mit dem Pariser Klimaschutzziel kompatibel ist.
Die aktuellen Pläne von RWE sehen bis 2030 eine Verbrennung von bis zu 280 Millionen Tonnen Braunkohle aus dem Tagebau Garzweiler II vor – und überschreiten das zulässige Budget somit um das mehr als Fünffache. Für die Einhaltung der international vereinbarten Klimaschutzziele müssen daher zusätzliche Tagebauverkleinerungen angestrebt werden. Ein Vergleich der vorliegenden Studienlage zeigt, dass bei einer Reduzierung der Fördermenge von 280 auf 160 Millionen Tonnen die energiewirtschaftliche Versorgung gesichert bleibt und zudem die Kohle unterhalb des Dorfes Lützerath im Boden bleiben kann. Jedoch würde selbst in diesem Fall die zulässige 1,5-Grad-Grenze überschritten. Durch weitere Klimaschutzmaßnahmen können andere Kraftwerke oder Sektoren dazu beitragen diese Überschreitung zu kompensieren. Da jede eingesparte Tonne CO2 die Auswirkungen der Klimakrise verringert, ist es wichtig, dass die Kohleverstromung in Deutschland so schnell wie möglich reduziert wird.