CCS in Deutschland

Chancen, Kosten und Risiken einer CCS-basierten Carbon-Management-Strategie | Greenpeace

2024

Diese Studie untersucht die Chancen, Kosten und Risiken von Carbon Capture & Storage (CCS) in Deutschland und vergleicht verschiedene Einsatzszenarien. Zunächst wird der Stand der CCS-Technologie und ihr Anwendungspotenzial auf der Basis der aktuellsten Fachliteratur bewertet. Anschließend werden, basierend auf dem Entwurf der Carbon-Management-Strategie (CMS) der Bundesregierung und den darin verwendeten Szenarien, die jährlichen und kumulierten Kosten für CO2-Abscheidung, Transport und Speicherung bis 2045 berechnet. Mögliche Ausfallrisiken werden dabei mit Hilfe einer Monte Carlo Simulation eingepreist. Im mittleren Szenario liegen die kumulierten Kosten für eine CCS-Anwendung in Abhängigkeit der Kostenentwicklung bis 2045 zwischen 39,2 und 81,5 Milliarden Euro. Zusätzliche Kosten für denkbare Unfälle und gescheiterte Projekte sind dabei nicht enthalten und können diese Kosten um ein Vielfaches erhöhen. Entgegen Prognosen der letzten Jahrzehnte gibt es global weiterhin noch keine großflächige CCS-Infrastruktur, da 88 Prozent aller geplanten Projekte gescheitert sind. Bei CCS sind keine Lern- und Skaleneffekte wie bei Photovoltaik oder Batterien zu erwarten. Die Technologie ist, auf Grund der technischen Charakteristika, eher mit der Atomtechnologie zu vergleichen. Die begrenzten Speicherkapazitäten in der Nordsee, mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz, fehlende Erfahrungen von CCS-Anwendungen in der Industrie und hohe Opportunitätskosten unterstreichen die Unsicherheiten und Herausforderungen bei der langfristigen Planung einer CCS-gestützten Klimastrategie

Institute

  • Europa-Universität Flensburg

  • TU Berlin