Das Braunkohlerevier Leipziger Land
Die Nutzung fossiler Energieträger, wie Braun- und Steinkohle, führte in den letzten Jahrzenten zur Erderhitzung. Dieser Zusammenhang von menschlichem Handeln (Treibhausgasausstoß) und dem seit Jahrzehnten spürbaren globalen Temperaturanstieg, ist unter Klimaforscher_innen Konsens. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen CO2 Anteil in der Atmosphäre und Anstieg der mittleren globalen Lufttemperatur. Abbildung 1 verdeutlicht den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur seit 1850. Die „Warming Stripes“, wie Ed Hawkins, Klimaforscher und Professor für Meteorologie seine Infografik nennt, umfassen die Jahre 1850 bis 2017. Jeder Streifen steht für ein Jahr, blaue und rote Farbgebungen zeigen die weltweite Durchschnittstemperatur an. Auf einen Blick ist zu erkennen, wie rasant sich die Erde erhitzt: Sämtliche dunkelblaue Balken, die die kältesten Jahre markieren, liegen weit in der Vergangenheit – während sich rote Balken, also die wärmsten, vor allem in der Zeit nach der Jahrtausendwende häufen. Auch der IPCC Sonderbericht zeigt eindrücklich auf, dass die Klimaerhitzung bereits stattfindet. Die globale Durchschnittstemperatur ist im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter durch menschliche Aktivitäten bereits um 1°C angestiegen ist (IPCC 2018).
Werden keine Anstrengungen unternommen, den Ausstoß von Emissionen zu verringern, würde dies zu weiteren schwerwiegenden Konsequenzen, wie starken Stürmen und Überschwemmungen, einem Anstieg des Meeresspiegels und stark sinkenden Erträgen bei der Nahrungsmittelproduktion führen (IPCC 2018, 2014). Um dies zu verhindern, hat sich Deutschland, gemeinsam mit 179 anderen Staaten im Dezember 2015 mit dem Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, die Klimaerhitzung auf unter 2°C zu begrenzen. Trotzdem sind in den letzten Jahren die Treibhausgasemissionen in Deutschland kaum gesunken. Nach aktuellen Prognosen wird das Klimaziel für das Jahr 2020 (40 % THG-Reduktion gegenüber 1990) um etwa 8 Prozentpunkte deutlich verfehlt (BMUB 2018).
Um die 2020 Ziele doch noch und die 2030 Klimaziele perspektivisch zu erfüllen, muss Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigen. Braunkohle ist der CO2 intensivste fossile Energieträger und macht in Deutschland gut ein Viertel der Stromproduktion aus (Sachverständigenrat für Umweltfragen 2017; DIW Berlin, Wuppertal Institut, und Ecologic Institut 2018). Um einen gesamtgesellschaftlichen Konsens für einen Kohleausstieg zu finden, wurde im Sommer 2018 die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung eingesetzt, deren ausgehandelter Kompromiss mit einem Kohleausstieg bis 2035 (oder 2038) weder ausreicht, um die 2020, noch die 2030 Klimaschutzziele zu erreichen (BMWi 2019; Oei u. a. 2019; Parra u. a. 2018; Höhne u. a. 2019).
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